Unsere SchülerInnen in Odense

Am Mittwoch, den 23.01 um 9:25 fing unser Abenteuer an – fremdes Land, fremde Sprache und Leben bei einer fremden Familie.
Wir kannten zwar unsere jeweiligen Austauschschüler, aber dennoch plagten uns Gefühle der Nervosität und Aufregung.
Die insgesamt 5 Fahrstunden mit dem Zug von Schwerin nach Odense vergingen wie im Flug. Besonders die längste Fahrt von Hamburg nach Lundervskov in dem „süßen dänischen Zug“ vergingen Dank ein paar Runden „Wer bin ich?“ sehr schnell.
Bereits dort wurde uns die dänische Kultur immer mehr bewusst.
An Schlaf war bei der Zugfahrt nicht zu denken, dafür waren wir viel zu aufgeregt.

Als wir 14:45 Uhr in Odense angekommen sind, wurden wir direkt mit offenen Armen empfangen. Die Begrüßung war so herzlich, es fühlte sich an, als hätten wir uns erst gestern verabschiedet.
Vom Bahnhof aus ging es dann direkt in die „Mulernes Legatskole“, wo wir sowohl vom Schulleiter als auch von der Deutschlehrerin freundlich (und mit einem typisch dänischen Kuchen) empfangen wurden.

Im Anschluss zeigten uns die Dänen noch ihre Schule und danach sind wir erstmal alle zu unseren Austauschschülern nach Hause gefahren. Nachdem wir uns alle ein wenig eingelebt und Abendbrot zusammen mit den Gastfamilien gegessen haben, haben wir uns dazu entschieden, den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen und das eine oder andere Gesellschaftsspiel zu spielen.
Da wir leider nicht alle so dicht beieinander wohnten, konnte leider nicht jeder daran teilnehmen.
Relativ schnell merkten wir dann allerdings, dass die ganze Aufregung uns ziemlich müde gemacht hat, und um 21 Uhr haben wir uns dann auch alle verabschiedet.
Nach unserer Ankunft am vorherigen Tag, ging es für uns am Donnerstag nun das erste Mal in den Unterricht.
Sofort bemerkten wir, dass an dieser Schule ein anderes Klima herrscht, als man es von deutschen Schulen kennt. Die Schüler untereinander sind viel toleranter, es ist egal wer man ist, oder was man gerade trägt.
Auch der Kontakt zwischen Schüler und Lehrer ist familiärer und auf Augenhöhe. In der ersten Stunde hatten wir alle zusammen Deutsch. Unser Thema war „Pegida“.
In Gruppen haben wir dazu verschiedene Aufgaben gelöst und sie den anderen im Anschluss präsentiert.
Danach hatten wir individuell Unterricht, da die 5 Austauschschüler aus Dänemark aufgeteilt sind in 4 verschiedene Klassen.
Während einige den dänischen Geschichtsunterricht kennenlernten, hatten die anderen Medien oder Englisch.
Um 12 Uhr endete für uns der erste Schultag, aber bevor wir auf Erkundungstour in Odense gingen, aßen wir erst einmal Mittag in der Cafeteria. Die Kantine hatte extra für uns leckere belegte Brötchen gemacht.
Nach dem Mittagessen erkundeten wir Odense. Es ist eine wirklich schöne Stadt mit vielen kleinen süßen Häusern in der Innenstadt. Besonders stolz sind die Bewohner von Odense auf Hans Christin Andersen, der dort geboren ist. Überall sieht man etwas von ihm. Nach dem Rundgang durch die Stadt und einem kurzen Aufenthalt in einem Café ging es für uns weiter in das wohl coolste Museum überhaupt. Es war ein Museum für Sinne, weshalb wir unsere Schuhe ausziehen mussten. In dem Museum waren viele kleine Räume, die alle anders aussahen. Nachdem wir uns alles angeguckt haben, spielten wir verstecken oder verkleideten uns mit den Kostümen die dort zu finden waren. Das war wirklich sehr lustig. Diesem Museum hat sich dann gleich eine Science-Fiction-Ausstellung angeschlossen, welche wir uns ebenso angeguckt haben.

Zum Abendbrot ging es für uns dann in eine Street-Food-Halle, wo es verschiedene Stände gab, an den man sich was kaufen konnte. Nach einem anstrengenden aber schönen Tag sind wir dann mit unseren Austauschschülern nach Hause gefahren und alle direkt ins Bett gefallen.
Am Freitag, den 25.01.2019, hatten wir wieder individuellen Unterricht. Also starteten einige den Tag mit dem Unterrichtsfach Dänisch, während die anderen wiederum Englisch oder Musik hatten.
Um 12:00 Uhr bekamen wir wieder von dem netten Personal der Cafeteria Essen. Diesmal waren es leckere, dänische Hot Dogs, die wir uns selber belegen konnten.

Gegen 17 Uhr verließen wir das Fest allerdings schon, da wir geplant haben den Abend bei Alma, Marikas Austauschschülerin, ausklingen zu lassen.
Nach selbstgemachten Wraps, gutem Tee, Popcorn und ein paar sehr lustigen Runden „Cards Against Humanity“ machten wir uns alle schließlich auf den Weg nachhause, da wir am nächsten Tag wieder aufstehen mussten.
Denn auf Samstag freuten wir uns alle schon am meisten, da wir nach Kopenhagen fuhren.
Nach einer verschneiten Zugfahrt in den Morgenstunden, erreichten wir gegen 10.30 Uhr am langersehnten Samstag den Hauptbahnhof Kopenhagens. Noch etwas schlaftrunken machten wir uns auf den Weg zur Freistadt Christiania. Dort erhielten wir eine Führung von einem ehemals amerikanischen und nun waschechten Christianier.
Mit großen Augen streiften wir durch die kleinen kunterbunten Straßen, gefüllt mit fröhlichen Menschen.

Fasziniert und zugleich halb erfroren, suchten wir nach der Führung vergebens eine warme Bleibe, die sich später als ein italienisches Restaurant erwies. Mit Pizza und Pasta im Bauch (und wieder Gefühl in den Zehen!) folgte die Shoppingtour im Zentrum Kopenhagens. Die Tascheninhalte wuchsen, das Tageslicht verschwand und schließlich fanden wir uns gegen 18 Uhr auf der Aussichtsplattform des Rundetarns, hoch über den Dächern Kopenhagens, wieder. Es hatte beinahe etwas Magisches – die vielen Lichter und verschneiten Dächer, die im Nebel verschwanden…
Wir verharrten dort einige Augenblicke und Arm in Arm mit unseren dänischen Freunden blickten wir bereits mit ein paar Tränen in den Augen auf unsere Erlebnisse der letzten Tage zurück. Bei Tee und heißer Schokolade ließen wir den Tag in einem gemütlichen Café ausklingen und stiegen 21 Uhr mit schmerzenden Füßen und einem zufriedenen Lächeln im Gesicht in unseren Zug zurück nach Odense.
Dem Sonntag blickten wir alle ein wenig weinerlich entgegen, denn jetzt hieß es Abschied nehmen.
Unser Zug in Richtung Heimat fuhr bereits um 10.13 Uhr in ab. Während wir auf den Zug warteten, ließen wir die letzten Tage, Wochen und Monate noch einmal Revue passieren lassen.
Abschiede sind nicht schön, und der war es auch nicht. Kaum zu glauben, aber in der kurzen Zeit, die wir uns nun kennen, sind echte Freundschaften entstanden.
Mit der ein oder anderen Träne im Augenwinkel verabschiedeten wir uns nun von unseren dänischen Austauschschülern. Natürlich stiegen wir nicht in den Zug, bevor wir uns das Versprechen gegeben haben, uns auf jeden Fall wieder zu sehen.
Um uns die Zugfahrt über ein wenig zu beschäftigen, spielten wir noch die eine oder andere Runde „Cards Against Humanity“, hörten Musik oder schliefen einfach nur, bis wir um 15:46 in Schwerin ankamen.
Noch immer schauen wir alle mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Zeit zurück.
Lachend, weil es so schön war und weinend, weil die Zeit leider vorbei ist.

Die Dänen-Austauschschüler der 12. Klassen


Ein Gedanke zu „Unsere SchülerInnen in Odense

  1. Als Mitorganisatorin( gemeinsam mit Frau Neubauer) macht es mich sehr glücklich und zufrieden, dass dieses Projekt so toll erlebt und gelebt wird. Ich wünsche mir sehr, dass ihr diese Freundschaften aufrecht erhalten könnt, denn dies wird euch immer auch ein wenig an die Schulzeit im FG erinnern.

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